This article still needs to be translated… It’s about creating flowering landscapes for (wild) bees and insects and about the creation of nesting opportonities for wild bees and insects that allow for observation of the dwindeling insect populations. You are into this stuff or you know of some good english sources on the topic? Don’t hesitate to contact us!
Wie jedes Jahr erweitern wir unsere Blühstreifen und Bienenweiden um ein paar m² um Lebensraum für Insekten und Wildbienen zu schaffen. Neu in diesem Jahr – es entsteht auch ein Schild für Besucher und Spaziergänger. Dazu haben wir uns in Recherche gestürzt und viel mehr zusammengetragen als auf so ein Schild passt – für alle die sich intensiver mit dem Thema beschäftigen wollen haben wir hier alle Informationen gesammelt.
Was sind Blühstreifen und warum haben sie eine wichtige Funktion für artenreiche und widerstandsfähige Lebensräume?
Studien aus deutschen Naturschutzgebieten belegen: Mehr als 75% der Gesamtmasse an Fluginsekten sind aus Teilen Deutschlands verschwunden (Stand: 2017). Ein Grund dafür ist, dass viele Hecken, Säume, Feldraine, Gehölze und andere Elemente, einer großflächigen Flurbereinigung zum Opfer fallen. Das Resultat sind weitgehend ausgeräumte, verarmte Landschaften – eine Agrarwüste für Bestäuber.
Dabei erbringen viele Insekten wichtige Leistungen für die Landwirtschaft. Eine Hummel kann bis zu 3.800 Blüten pro Tag bestäuben. Auch beeinflusst ein so drastischer Rückgang von Insekten ganze Nahrungsketten: Forscher beobachten einen Rückgang von 57% der Feld und Wiesenvögel (Stand: 2019), insbesondere Arten die sich von Fluginsekten ernähren (75%).
Wie lege ich so einen Blüstreifen an & was ist zu beachten?
- Standortangepasste regionale & mehrjährige Arten verwenden: Diese haben sich im Laufe der Zeit perfekt an die regionaltypischen Umweltbedingungen angepasst. Zudem fördert Regiosaatgut die genetische Vielfalt und den Erhalt des natürlichen Artenspektrums.
- Besonders empfehlenswert ist die Anlage in der freien Feldflur und entlang bestehender Strukturen wie Hecken, Baumreihen oder Waldrändern mit möglichst sonniger Lage, je breiter ein Streifen angelegt wird, umso wirksamer ist er, da er mehr Lebensraum bietet Schutz vor Fressfeinden bietet.
- Ausdauernde Unkrautarten (z.B. Ackerkratzdistel, Quecke) behindern die Entwicklung der gewünschten Wildkräuter
- Bekannte Bereiche mit Wildwechsel und stark frequentierte Straßen möglichst meiden
- Die Herbstaussaat erfolgt von August bis Mitte September. Die Frühjahrsaussaat ist bis Mitte April
Natürlich gibt es dazu noch viel mehr zu wissen – hier gibt es eine gute Zusammenfassung des Netzwerk Blühende Landschaft! Darüber hinaus ist es stets empfehlenswert sich von lokalen Fachleuten (in Sachsen-Anhalt z.B. Mathias Stolle von Saale Saaten) beraten zu lassen.
Auch der Insektenatlas 2020 der Heinrich Böll Stiftung sei hier empfohlen. Speziell zur Erhöhung der Biodiversität in Sachsen-Anhalt gibt es die Handempfehlung Blühstreifen mit Hinweisen zur erfolgreichen Anlage und Pflege mehrjähriger Blühstreifen und Blühflächen mit gebietseigenen Wildarten. Schließlich hat auch das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Baden Württemberg einen Bienenweide-Katalog zusammengestellt.
Insektenhotels oder besser Insektennisthilfen und was man alles falsch machen kann.
Beim genauen hinsehen sind die meisten Nisthilfen aus dem Baumarkt für Insekten bestenfalls unbrauchbar. Dabei bieten sie die Möglichkeit eine Vielfalt an Insekten zu beobachten und näher kennen zu lernen.
Die wichtigesten Punkte kurz gefasst:
- Mit röhrenförmigen Wildbienennisthilfen aus Schilf, Bambusrohr oder gebohrten Hartholzgängen kann man 30 bis 40 der Wildbienenarten fördern.
- Sonnenexponiert aufstellen (SO bis SW)
- Ein Dach, das vor Regen schützt, aber nicht zu lang ist, so dass die oberen Etagen nicht zu stark beschattet werden
- In der Nähe muss es ausreichend Wildblumen geben, die den Wildbienen Nahrung spenden und auch für die Larvenaufzucht benötigt werden (Pollen!).
- Löcher nur von der Seite und nicht ins Hirnholz bohren. Die Eingänge der Löcher mussen glatt sein sonst werden die empfindlichen Flügel der Insekten verletzt bzw. die Löcher nicht angenommen.
Darüber hinaus ist witterungsgeschütztes morsches oder totes Holz, Lößlehm oder Lehm mit genügend hohem Sandgehalt und Sand Lebensraum für verschiedenste Bienen- und Insektenarten.
Dies sind nur ein paar wichtige Eckpunkte – wer noch mehr lesen will dem empfehlen wir diese unglaublich faszinierende Seite zu Wildbienen & Nisthilfen von Paul Westrich. Hier gibt es auch eine ausführliche Hilfestellung für den Bau insektenfreundlicher Unterschlüpfe vom NABU.
Wir freuen uns sehr über Feedback und Richtigstellungen per mail falls sich Fehler eingeschlichen haben und freuen uns wenn ihr aktiv werdet (zum Beispiel in einer Arbeitsgruppe des Netzwerks Blühende Landschaften)