Wenn man die Porphyrkuppen in der Franzigmark näher betrachtet ist es wie ein Blick in eine andere Welt: Auf kleinstem Raum wachsen, duften und blühen hier extrem angepasste Überlebenskünstler. Da das Nähstoffangebot extrem gering leben sie alle am Existenzminimum – daher auch der Name „Magerrasen“. Unter diesen Umständen sind Vorherschaften einzelner Pflanzen kein Thema und eine beachtliche Artenvielfalt kann sich entfalten, die ihrerseits Lebensraum bietet für eine noch größere Vielfalt an Tierarten.
Vor etwa 4000-8000 Jahren reichte das geschlossene Verbreitungsgebiet der Trocken- und Halbtrockenrasen (welche den Großteil der Magerrasentypen bilden) von Schwarzem & Mittelmeer bis Mitteleuropa. In einigen Gebieten, wo sie nicht von Wald bedeckt wurden (z.B. im östlichen Harzvorland & in der Halleschen Porphykuppenlandschaft), sind sie bis heute erhalten geblieben. Durch Aufforstungen, Düngemitteleintrag aus der Landwirtschaft, den Wegfall historischer Beweidungsformen (v.a. durch Ziegen und Schafe), Gebüschausbreitung und andere Faktoren, steht der Trocken- und Halbtrockenrasen mittlerweile auf der Roten Liste für gefährdete Biotoptypen in Deutschland und Sachsen-Anhalt. Ein umfangreicher Artikel zu Trocken- und Halbtrockenrasen in Sachsen-Anhalt findet sich hier.
Da unser Vereinsgelände an den Südhängen diesen besonderen Lebensraum beherbergt, haben wir Ende Februar in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde vor der Brutsaison einige Gebüsche zurückgeschnitten um Schattenfall vorzubeugen und eingebrachte Gehölze (Flieder) einzudämmen. Hier einige Eindrücke von dieser kleinen Gemeinschaftsaktion bei Sonne und Wolken.