Jedes mal, wenn ich mich an diese Jahresrückblicke setzte, ist es unfassbar wie schnell das Jahr vergangen, wie viel passiert ist. Wie sich all die kleinen Momente, Begegnungen, Freundschaften und geteilte Erfahrungen, scheinbar plötzlich, wie über Nacht, kummulieren in greifbaren Ergebnissen wie dem neuen Gartenhaus für den Gemeinschaftsgarten Trotha (seit der Taufe beim Herbstfest nun Planetengarten) oder kollektiv getragenen Events wie dem Kunst- und Kulturfestival, dem Mitmachfestival für Kinder und Jugendliche oder internationalen Projekten, die junge Menschen aus aller Welt zusammenbringen.
Aber der Reihe nach: Angefangen hat das Jahr wie immer mit unserem Frühjahresputz entlang der Saale und der Götsche – da ist noch jede Menge zu holen! Bist du 2024 dabei? Auch der Flieder und andere unerwünschte Beschatter wurden, in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde, zugunsten des Trockenrasens weiter zurückgedrängt. Ach ja und dann gabs natürlich den Flohmarkt und Saatguttausch für mehr Platz Zuhause bzw. neue Errungenschaften und regionales Gemüse im Garten.
Tja, und dann ging das Jahr schon so richtig los, nahm Fahrt auf, hörte gar nicht mehr auf… bis zuletzt doch endlich etwas Ruhe einkehrt. Genug für diese Zeilen zumindest.
Wir sind sehr dankbar, dass wir viele Workshops mit dem Fokus auf Streuobstwiesen und essbare Landschaften / Waldgarten umsetzen konnten. Dazu haben wir mit der Gartenwerkstatt Halle zusammengearbeitet, uns in die Theorie rund um das Thema gestürzt um dann Stück für Stück neue Bäume & alte Obstsorten auf dem Gelände zu pflanzen um abgängige Bäume zu ersetzen (die werden natürlich nicht entfernt, sondern dürfen in Ruhe verotten und Insekten und anderen tierischen Mitbewohnern Unterschlupf bieten).
Zusammen mit der Quartiersrunde Trotha, der Stadt Halle und vielen anderen Akteueren arbeiten wir schon länger an der Etablierung eines soziokulturellen Freiraums in Halle-Trotha in Form eines Gemeinschaftsgartens. Dieser konnte dieses Jahr durch eine Grünflächenpatenschaft mit der Stadt Halle und dem GutAlaune e.V. geschaffen werden. Wow… and what a ride! Moment mal – Du hast noch gar nix vom neuen Gemeinschaftsgarten gehört und willst auch mitmachen! Nimm Kontakt mit uns auf und sei dabei!
Aber wo war ich… wir haben mit einigen Auftaktveranstaltungen und regelmäßgen Gartentagen zunächst Altlasten entfernt und erste Infrastruktur geschaffen. Darauf folgten erste Anerkennungen unserer Arbeit wie der „Revierpionier“ Preis und Fördermittel durch Neustart Kultur und die deutsche Postcode Lotterie Stiftung. Dadurch konnten wir richtig Wind in den Garten bringen. Im Frühjahr, Sommer & Herbst wurden dort mehrere Projektwochen mit dem gegenüberliegenden Hort, der Saaleschule und verschiedenen anderen Trägern umgesetzt und so Stück für Stück die Ideen und Visionen der Kinder und Jugendlichen mit dem Ort verwoben. Auch das Jugendradio Corax war vor Ort und hat berichtet. Die älteren Generationen haben sich mit Rat und Tat eingebracht und haben Brombeeren gerupft, Wege gestaltet oder Gartengerät gespendet. Ein Höhepunkt war das Herbstfest, bei dem viele der entstandenen Veränderungen bestaunt und gefeiert werden konnten. Abgerundet wurde das ganze schließlich mit einem gemeinsamen Adventsfest das von verschiedensten Akteueren aus Trotha zusammen gestaltet wurde und auf dem Planetengarten einen würdigen Abschluss fand -mit Lagerfeuer, Live Musik und Pizza aus dem Lehmofen.
Und was war auf GutAlaune los? Auch nicht zu knapp: Los ging es mit mehreren Mitmach-Bauwochen bei denen der Umgang mit nachhaltigen und recycleten Baumaterialien, sowie die kollektive Organisation solcher Formate praktisch erfahren werden konnte. Dabei ist unter anderem das Gartenhaus entstanden, was nun auf dem Gemeinschaftsgarten in Trotha steht und durch einen Solarenergieworkshop mit einem autarken Engeriesystem ausgestattet wurde! Aber dabei hörte es nicht auf – auch verschiedene Bereiche der Selbstorganisation wurden im Reallabor GutAlaune in intensiven Workshopformaten angeschaut und mit Organisationen und Gruppen die vor ähnlichen Herausforderungen & Fragen stehen erforscht.
Daneben boten unsere offenen Werkstätten neben zahlreichen Bastel, Selbstbau & Upcycling-Projekten und Workshops auch Raum für eine Residenz zum Theatermaskenbau sowie einer Residenz zu Asche-Glasur für Keramik. Dann wurde es auch schon Zeit für das alljährliche Nachbarschaftsteffen, ein gemeinschaftsgetragenes Kunst- und Kultur Festival und bald darauf auch das mittlerweile dritte Mitmachfestival für Kinder und Jugendliche – hier wurde Saft gepresst, Akrobatik und Jonglage geübt, auf Bierkisten geklettert – ihr kennt das ja mittlerweile bestimmt schon… oder nicht? Dann schreibt euch mal in den Newsletter ein damit ihr das nächste Fest nicht verpasst! Und dann gab es noch die beiden internationalen Fachkräfteweiterbildungen für Jugendarbeiter*innen zu Akrobatik und Zirkus und ökologischen Bauen, bei der jeweils ca. 30 junge Menschen aus allen Ecken Europas zum gemeinsamen Forschen in diesen Disziplinen zusammenkamen.
Daneben war unser Jugendarbeitskollektiv JutAlaune – auf dem Lastenrad mit mobilen kreativen Formaten von Trotha bis Teicha und Heide-Nord bis Frei im Felde unterwegs. Uuuund nicht zuletzt hat Dorli bereits die ersten Folgen ihres Podcasts „Funtz!“ zu Selbstorganisation und Jugendarbeit veröffentlicht – die nächsten Folgen folgen… Folglich: Folgt ihr auf Insta und verpasst keine Folge!
Puh… Wars das? Hab ich was vergessen? Gut möglich denn die Selbstorganisation scheint ansteckend! Rund um GutAlaune (und natürlich auch in anderen Projekten und Netzwerken) kommen Menschen zusammen und organisieren sich für positiven Wandel, starten Projekte und setzten Visionen und Ideen um. Allein auf dieses Jahr zurückzublicken lässt mich nach Luft schnappen – wie ist denn das alles in nur 12 Monaten möglich gewesen?? Und bereits sind viele weitere Ideen im Ofen und warten darauf gebacken, oder auch mal halbgar in die Welt zu kommen. Und was kommt im nächsten Jahr? Eins scheint sicher – es bleibt spannend!
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